12.04.2018

Darmstadt/Rhein/Main/Neckar hat Potential zum bundesweiten Vorbild für eine „Smart Region“

Aktuelle Studie im Auftrag der ENTEGA-Stiftung zur Digitalisierung

DARMSTADT (mio) – Die Region Darmstadt/Rhein/Main/Neckar hat großes Potential, die Herausforderungen durch die zunehmende Digitalisierung zu meistern und als „Smart Region“ zum bundesweiten Vorbild für andere Metropolregionen zu werden. Das ist das Ergebnis einer Langzeitstudie, die die ENTEGA-Stiftung am Donnerstag (12.4.) veröffentlichte. „Wir haben die Digitalisierung angenommen und können jetzt die strategischen Entscheidungen treffen, damit Bürgerinnen und Bürger nachhaltig von der Digitalisierung profitieren können“, sagte die Vorsitzende der ENTEGA-Stiftung Dr. Marie-Luise Wolff.

Die Digitalisierung löst einen Strukturwandel aus, der nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche betrifft. Mobilität zum Beispiel verändert sich, weil die technologische Entwicklung neue nicht-fossile Antriebe für Autos, das Teilen von Verkehrsmitteln und perspektivisch die autonome Steuerung von Fahrzeugen im individuellen und öffentlichen Verkehr möglich macht. In der Energieversorgung können durch die Digitalisierung die dezentrale Erzeugung von Ökostrom und der Verbrauch besser vernetzt werden. Unternehmen können durch den Ausbau des Breitbandnetzes effektiver arbeiten, weil große Datenmengen schnell versendet werden können. Die öffentliche Verwaltung kann im Zuge der Digitalisierung neue Dienstleistungen per App oder Online-Anwendungen bereitstellen, die den Bürgerinnen und Bürgern den Weg zum Amt ersparen.

„Digitalisierung betrifft nicht nur jeden Tag mehr den Alltag jedes Einzelnen. Sie ist auch im-mer mehr Grundlage für Entscheidungen in der Politik, den Unternehmen, der Wissenschaft und dem öffentlichen Sektor“, sagte Dr. Marie-Luise Wolff. „Deshalb ist es umso erfreulicher, dass die Entscheidungsträger unserer Region Digitalisierung in ihren Institutionen vorleben. Nur wenn wir die Herausforderungen der Digitalisierung aktiv gestalten, werden wir eine der führenden Wirtschafts- und Technologieregionen in Europa bleiben“.

Die Langzeitstudie wurde im Auftrag der ENTEGA-Stiftung vom Öko-Institut e.V., der Qua-driga Hochschule Berlin und dem Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Ma-nagement (B.A.U.M e.V.) durchgeführt. Die renommierten Institutionen hatten im Zeitraum von einem Jahr den Status Quo der Digitalisierung in der Region um die Städte Darmstadt, Mainz und Worms sowie die Landkreise Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau und den Odenwaldkreis erfasst, um Handlungsempfehlungen zu erarbeiten.

Das ganze Jahr 2017 über hatte das interdisziplinäre Forscherteam dazu in einem breit an-gelegten Forschungsprozess systematisch statistische Daten, Medienberichterstattung und Fachliteratur ausgewertet sowie 46 Experteninterviews mit hochrangigen regionalen Ent-scheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, kommunalen Unternehmen, Wissen-schaft und Verbänden geführt. Im Einzelnen wurden in der Studie „Smart Region Darmstadt Rhein/Main/Neckar“ die vier Themenfelder Energie und Gebäude, Mobilität, Government sowie Wirtschaft/Industrie untersucht. Das Forscherteam erarbeitete Handlungsempfehlun-gen für  den Start möglicher Aktivitäten und die mögliche Organisationsstruktur einer Smart Region. Die Handlungsempfehlungen setzen - soweit sinnvoll - auf bereits in der Region lau-fende Aktivitäten auf. Zentrale Ergebnisse sind:

  • Energie und Gebäude: Moderne Energie-, Daten- und Gebäudeinfrastruktur wird zu einem immer wichtigeren Standortfaktor für die Region. Deshalb sollte deren Ausbau forciert werden. Dies umfasst unter anderem einen bedarfsgerechten Glasfaserausbau in der ge-samten Region, den fortlaufenden Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur für E-Autos und die Prüfung von Potenzialen sogenannter intelligenter/multifunktionaler Straßenbeleuchtung.
  • Mobilität: Um den steigenden Mobilitätsbedarf in der Region – vornehmlich an der Schnittstelle zwischen Städten und Landkreisen – zu sichern, wird empfohlen, die Verkehrs-mittel unter dem Stichwort „ mobil über Land“ besser miteinander zu vernetzen. Darüber hin-aus birgt der Ausbau von Elektromobilität vor dem Hintergrund der aktuellen Abgasproble-matik großes Potenzial, um Mobilität in der Region nachhaltig zu entwickeln – „Entdeckungs-reise Elektromobilität“ und „E-Bike Leitregion“ sind die prominenten Leitprojekte aus der Stu-die.
  • Government: E-Government  wird in der Region unterschiedlich intensiv genutzt. Hier kommt es vor allem darauf an, die fortgeschrittensten Entwicklungen als Reallabor zu nutzen und in der ganzen Region die Erfahrungen regelmäßig auszutauschen. Dies kann die Basis bilden zu einer einheitlicheren und damit effizienteren Fortentwicklung des E-Governments in der Region Darmstadt Rhein-Main-Neckar.  Auch sollte eine allgemein zugängliche Open Data-Plattform aufgebaut werden.
  • Wirtschaft und Industrie: Die bestehenden Unternehmen der Region fordern Unter-stützung in der Digitalisierung. Aus diesem Grund wird vorgeschlagen, für Klein- und Mittel-ständler Möglichkeiten der Information und der Prozessbegleitung zu bündeln und neben Bankdarlehen alternative Finanzierungsmodelle zu eruieren. Ferner sollte die Ausweisung von Klimastraßen „Smart Street“ als Reallabor für  die Erprobung neuer digitaler Technologien überlegt werden.
  • Umgang mit den Daten: Die vorgeschlagenen Handlungsempfehlungen führen zur Produktion und Speicherung großer Datenmengen. Es ist wichtig, dafür klare, handhabbare und überprüfbare Regeln aufzustellen, wer wie und unter welchen Bedingungen Zugang zu den Daten und Eigentumsrechte an den Daten hat.
  • Organisationsstruktur: Eine Smart Region ist dann erfolgreich aufgestellt, wenn es auf  der Arbeitsebene eine zentrale Koordinationsstelle aller Aktivitäten gibt: das sogenannte CDO-Netzwerk. Die „digitale Stadt“ Darmstadt als Label wie als Pool von Projekten, die einer Smart Region förderlich sind, sollte aktiv genutzt werden; nur so können Synergieeffekte gehoben werden. Weiterhin wurde herausgearbeitet: Für die Initiierung einer Smart Region und darüber hinaus auch für deren Regelbetrieb muss eine klare Kommunikationsstruktur aufgebaut werden.

Die gesamte Studie „Smart Region Darmstadt Rhein/Main/Neckar“ und eine Zusammenfas-sung sowie weitere Statements der beteiligten Forscher und Institutionen stehen im Internet unter http://www.entega-stiftung.de.


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